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Muslimfeindlichkeit und Islamangst Über Vorurteile gegenüber Menschen und Religionen

14 Mai 19:00 - 21:00

Dr. Isabell Diekmann

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Soziologie im Bereich Transnationalisierung, Entwicklung und Migration der Universität Bielefeld. Der Titel ihrer Dissertation 2022 lautete: Good Muslims, bad Islam? Zur differenzierten Betrachtung feindlicher Einstellungen gegenüber Menschen und Religion.

Wir alle wissen es: Es gibt sie, die hartnäckige Ablehnung und sogar Feindschaft gegen Muslime und den Islam. Erst kürzlich gab es wieder eine Attacke auf eine Dortmunder Moschee. An dem Abend geht es darum, wie weit diese Ablehnung und Feindschaft in der Bevölkerung verbreitet ist und was wir dagegen tun können. Was sind ihre Ursachen? Geht das auf erlebte Erfahrungen zurück oder sind das alles Vorurteile?

Die Referentin wird der Frage nach dem unterschiedlichen Ausmaß feindlicher Einstellungen gegenüber Islam und Muslim*innen nachgehen. Dabei erläutert sie auch den Unterschied zwischen Ablehnung von Muslim*innen und Islamfeindlichkeit. Aus den Erkenntnissen ergeben sich wichtige theoretische und praktische Konsequenzen. Natürlich gibt es auch Raum für den Austausch eigener Erfahrungen und Ideen für das weitere Miteinander.

Moderation:

JProf. Dr. Naciye Kamcili-Yildiz

 

14. Mai 2024

Muslimfeindlichkeit und Islamangst. Über Vorurteile gegenüber Menschen und Religionen

Wir alle wissen es: Es gibt sie, die hartnäckige Ablehnung und sogar Feindschaft gegen Muslime und den Islam. Erst kürzlich gab es wieder eine Attacke auf eine Dortmunder Moschee. An dem Abend geht es darum, wie weit diese Ablehnung und Feindschaft in der Bevölkerung verbreitet ist und was wir dagegen tun können. Was sind ihre Ursachen? Geht das auf erlebte Erfahrungen zurück oder sind das alles Vorurteile?

Die Referentin Dr. Isabell Diekmann, bisher wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Soziologie in Bielefeld und neuerdings am neuen Dortmunder Lehrstuhl von Aladin El-Mafaalani.  beschäftigt, hatte sich 2022 in ihrer Dissertation mit solchen Einstellungen beschäftigt. Titel der Arbeit: „Good Muslims, bad Islam? Zur differenzierten Betrachtung feindlicher Einstellungen gegenüber Menschen und Religion“. An dem Abend im Dortmunder Dialogforum trug sie Ihre Erkenntnisse einem interessierten Publikum vor, das aus Christ*innen und Muslim*innen bestand.

Diekmann zeigte, dass feindliche Einstellungen gegenüber Muslim*innen oder als Muslim*innen markierten Menschen und gegenüber der Religion des Islams oftmals nur wenig differenziert betrachtet werden. Die mangelnde Trennschärfe zwischen Einstellungen gegenüber Menschen auf der einen und einer Religion auf der anderen Seite manifestiere sich etwa in Definitionen, so die Wissenschaftlerin, in denen Islam und Muslim*innen in scheinbar untrennbarer Art und Weise zueinander konstruiert werden oder dann, wenn auf manifester Ebene Einstellungen gegenüber Muslim*innen erhoben werden, das Konstrukt jedoch als Islamfeindlichkeit bezeichnet wird. In ihrer Studie hatte sie untersucht, ob eine synonyme Verwendung der Begriffe gerechtfertigt ist oder ob sich empirisch nachweisen lässt, dass Islam- und Muslim*innenfeindlichkeit nicht identisch sind. Außerdem machte sie deutlich, dass Unterschiede im Ausmaß feindlicher Einstellungen gegenüber dem Islam und gegenüber Muslim*innen bestehen und wie sich zudem Deutungsrahmen der Befragten mit den Begriffen ‚Islam‘ und ‚Muslim*innen‘ voneinander unterscheiden.

Die Referentin erläuterte auch den Unterschied zwischen Ablehnung von Muslim*innen und Islamfeindlichkeit. Aus ihren Erkenntnissen ergeben sich wichtige theoretische und praktische Konsequenzen, wie sie deutlich machte.

Unter der Moderation von Dr. Naciye Kamcili-Yildiz, Mitglied im Dialogforum, entfaltete sich eine spannende Diskussion , die einerseits die inhaltlichen Aussagen aufgriff, andererseits aber auch eigene Erfahrungen von Stigmatisierung und Ausgrenzung zum Thema machte.

 

Details

Datum:
14 Mai
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Reinoldinum, Schwanenwall 34, 44135 Dortmund
Reinoldinum, Schwanenwall 34
44135 Dortmund, NRW 44135
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